Eine der Hauptbedrohungen für das Einbrechen von Populationszahlen bei Tierarten sind Wildentnahmen und ihr illegaler Handel. So hat man auf politischer Ebene nach anwendbaren Lösungen gesucht und das  „Washingtoner Artenschutzübereinkommen“ (CITES) verwirklicht, welches seit 1973 den weltweiten Handel mit Tierarten reguliert. Trotz dieser Bemühungen hat sich der illegale Handel mit geschützten Tieren zu einer schwerwiegenden kriminellen Aktivität entwickelt, die finanziell nur noch von Drogenschmuggel und Menschenhandel übertroffen wird. Laut dem World Wildlife Crime Report (UNODC 2020) kostet die transnationale Umweltkriminalität der Weltwirtschaft geschätzte 100 bis 260 Milliarden US Dollar. Davon entfallen bis zu 23 Milliarden nur auf den illegalen Handel mit Wildtieren.

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Illegale Lederproduktion Schlangenhäute

Im Jahr 2015 verzeichnete die deutsche Zollverwaltung bundesweit mehr als 1.300 Beschlagnahmungen im Zusammenhang mit geschützten Arten. Dabei handelte es sich um mehr als eine halbe Million Tiere und deren Produkte, davon waren 7.000 geschützte Arten (pers. Mitt., Zollkriminalamt Köln).

So liegt die internationale Aufmerksamkeit liegt meistens auf den großen Wirbeltieren, wie Savannenelefant, Tiger und Nashorn, wobei gerade in Europa kleinere Wirbeltierarten Schlüsselfaktoren für den Erhalt unserer Biodiversität sind und eine  wichtige Rolle im illegalen Wildtierhandel  spielen.


Notiz:

Nach Schätzungen zufolge lag die natürliche Aussterberate bei 0,001 ‰ pro Jahr; so liegt sie nach neueren Informationen heute bei 0,1 oder sogar 1 ‰ pro Jahr Smithsonian National Museum of Natural History, „Extinction over time“.

Jüngst zeigte der WWF im Living Planet Report (2020) auf, dass zweidrittel der etwa 4.000 Tierarten zwischen den Jahren 1970 und 2016 von der Bildfläche verschwanden.


Zum Verkauf angebotene Goldbaumsteigerfrösche (CITES Anhang II) auf der Reptilienbörse in Hamm.

Zum Verkauf angebotene Goldbaumsteigerfrösche (CITES Anhang II) auf der Reptilienbörse in Hamm.

Spaltenschildkröten (CITES Anhang I) im Einzelhandel in Tokio, Japan.

Netzpythons (CITES Anhang II) die für das bessere Enthäuten mit Wasser aufgefüllt werden (Reptilienschlachthof in West Malaysia).

Photo by Mark Auliya

Geköpfte Bindenwarane (CITES Anhang II) in einem Reptilienschlachthof in West Malaysia.

Photo by Mark Auliya

Trocknende Haut für die Lederbearbeitung.